Terminvereinbarung Kaltakquise: So sichern Sie verbindliche Termine statt vager Zusagen
Der Termin ist das Ziel jeder Kaltakquise. Lernen Sie bewährte Abschlusstechniken, psychologische Tricks und konkrete Formulierungen, um aus Interesse verbindliche Termine zu machen. Inklusive Techniken gegen Ausflüchte.

Das Gespräch läuft gut. Ihr Gegenüber zeigt Interesse, stellt Fragen, hört aufmerksam zu. Doch dann kommt der entscheidende Moment – Sie müssen den Termin vereinbaren. Und plötzlich wird es vage: “Ja, klingt interessant. Melden Sie sich doch in ein paar Wochen nochmal.” Oder: “Schicken Sie mir erstmal Unterlagen.” Das ist der Moment, in dem die meisten Kaltakquise-Gespräche scheitern.
Statistiken zeigen: 70 Prozent aller Kaltakquise-Anrufe enden ohne konkreten Termin, obwohl Interesse vorhanden war. Der Grund ist nicht mangelndes Interesse, sondern fehlende Abschlusstechniken. In diesem umfassenden Leitfaden lernen Sie, wie Sie aus Interesse verbindliche Termine machen.
Warum die Terminvereinbarung die kritischste Phase ist
Viele Vertriebsmitarbeiter meistern die Eröffnung perfekt, navigieren souverän durch professionelle Einwandbehandlung – und versagen dann beim Abschluss. Warum?
Die Psychologie des Commitment
Menschen haben Angst vor Commitment. Ein fester Termin bedeutet:
- Zeitliche Verpflichtung
- Mögliche Kaufentscheidung
- Verlust von Optionen
- Potenzielle Veränderung
Diese natürliche Commitment-Scheu müssen Sie überwinden. Nicht durch Druck, sondern durch Techniken, die Verbindlichkeit schaffen und gleichzeitig Sicherheit geben.
Der Unterschied zwischen Interesse und Termin
Interesse: “Ja, klingt spannend. Lassen Sie mir mal Unterlagen zukommen.”
Verbindlicher Termin: “Perfekt, dann trage ich bei mir Donnerstag, den 24. Oktober um 14 Uhr für 30 Minuten ein. Sie bekommen gleich eine Kalendereinladung.”
Der Unterschied? Beim ersten verlieren Sie 95 Prozent der Kontakte. Beim zweiten liegt Ihre Show-Up-Rate bei 60 bis 70 Prozent.
Was Studien über Terminvereinbarung zeigen
Verschiedene Sales-Studien belegen:
- Nur 30 Prozent der Akquisiteure fragen überhaupt nach einem Termin
- 80 Prozent geben nach dem ersten Terminversuch auf
- Die Alternativfrage erhöht die Zusagequote um 60 Prozent
- Termine mit Kalender-Invite haben 70 Prozent weniger No-Shows
- Follow-up-Anrufe 24 Stunden vor dem Termin erhöhen die Show-Up-Rate um weitere 25 Prozent
Die 5 Phasen der erfolgreichen Terminvereinbarung
Jede erfolgreiche Terminvereinbarung durchläuft fünf Phasen. Wer diese beherrscht, verdoppelt seine Terminquote.
Phase 1: Kaufsignale erkennen
Bevor Sie nach einem Termin fragen, müssen Sie Kaufsignale identifizieren. Wer zu früh fragt, wirkt pushy. Wer zu spät fragt, verliert Momentum.
Verbale Kaufsignale:
- “Wie funktioniert das genau?”
- “Was kostet das?”
- “Haben Sie Referenzen?”
- “Wie lange dauert die Implementation?”
- “Arbeiten Sie auch mit Unternehmen unserer Größe?”
Tonale Kaufsignale:
- Wechsel von skeptisch zu interessiert
- Aktivere Gesprächsbeteiligung
- Detailfragen statt allgemeine Fragen
- Längere Redeanteile des Gesprächspartners
Sobald Sie zwei oder mehr Kaufsignale erkennen, gehen Sie proaktiv in die Terminvereinbarung.
Phase 2: Die Brücke zum Termin bauen
Springen Sie nicht abrupt zur Terminvereinbarung. Bauen Sie eine logische Brücke.
Bewährte Brücken-Formulierungen:
“Basierend auf dem, was Sie mir gerade gesagt haben, sehe ich definitiv Möglichkeiten, wie wir Ihnen helfen können. Was ich vorschlage: Wir setzen uns für 30 Minuten zusammen, ich zeige Ihnen konkret, wie andere Unternehmen aus Ihrer Branche das nutzen, und Sie können dann in Ruhe entscheiden, ob das für Sie passt. Macht das Sinn?”
Warum das funktioniert:
- “Basierend auf dem, was Sie gesagt haben” – Sie hören zu
- “Ich sehe Möglichkeiten” – Sie bieten Wert
- “30 Minuten” – Konkrete Zeitangabe, keine offene Verpflichtung
- “Sie können dann entscheiden” – Keine Druckausübung
- “Macht das Sinn?” – Abschlussfrage, die zu Ja führt
Alternative Formulierungen:
“Herr Müller, ich merke, dass das Thema für Sie relevant ist. Damit wir nicht jetzt am Telefon alles im Detail durchgehen, schlage ich vor, dass wir uns einen Termin nehmen, bei dem ich Ihnen zeige, wie wir [konkreter Nutzen]. Wäre das interessant?”
Phase 3: Die Alternativfrage stellen
Das ist die mächtigste Technik der Terminvereinbarung. Statt zu fragen “Wollen Sie einen Termin?”, fragen Sie zwischen zwei Optionen.
Die klassische Alternativfrage:
“Wie sieht es bei Ihnen aus: Passt Dienstag um 10 Uhr, oder wäre Mittwoch um 14 Uhr besser?”
Warum das so effektiv ist:
Die Frage setzt voraus, dass ein Termin stattfindet. Der Gesprächspartner wählt nicht zwischen Ja und Nein, sondern zwischen Option A und Option B. Psychologisch ist das ein riesiger Unterschied.
Varianten der Alternativfrage:
Zeitlich nah vs. zeitlich fern: “Geht bei Ihnen noch diese Woche, oder wäre nächste Woche besser?”
Vormittag vs. Nachmittag: “Sind Sie eher ein Morgenmensch, oder passen Ihnen Nachmittagstermine besser?”
Persönlich vs. virtuell: “Sollen wir uns bei Ihnen vor Ort treffen, oder wäre Ihnen ein Videocall lieber?”
Wichtig: Bieten Sie nur zwei Optionen an, nie mehr. Drei oder mehr Optionen führen zu Entscheidungslähmung.
Phase 4: Einwände gegen Terminvereinbarung behandeln
Selbst bei Interesse kommen oft Einwände. Hier die häufigsten und professionelle Reaktionen:
Einwand: “Ich muss das erst intern besprechen.”
Reaktion: “Absolut verständlich. Gerade deshalb macht ein kurzer Termin Sinn – dann haben Sie alle Informationen für die interne Besprechung. Wir können auch gerne jemanden aus Ihrem Team dazuholen. Passt Donnerstag um 15 Uhr, oder wäre Freitag um 10 Uhr besser?”
Einwand: “Ich habe die nächsten Wochen überhaupt keine Zeit.”
Reaktion: “Das verstehe ich vollkommen. Genau deshalb schlage ich ja nur 20 Minuten vor, nicht mehr. Und wir können das auch abends machen, wenn das für Sie einfacher ist. Wie wäre es mit nächster Woche Dienstag um 17:30 Uhr für genau 20 Minuten?”
Einwand: “Schicken Sie mir erstmal Unterlagen, dann melde ich mich.”
Reaktion: “Sehr gerne schicke ich Ihnen Informationen zu. Erfahrungsgemäß gehen solche Unterlagen aber im Tagesgeschäft unter. Was ich vorschlage: Ich schicke Ihnen heute Nachmittag die wichtigsten Infos, und wir sprechen am Donnerstag um 14 Uhr kurz darüber. Dann können Sie mir direkt Fragen stellen. Macht das Sinn?”
Einwand: “Rufen Sie mich in drei Monaten nochmal an.”
Reaktion: “Gerne. Nur damit ich vorbereitet bin: Was passiert in drei Monaten, das dann anders ist als heute? Läuft ein Vertrag aus?”
(Bei konkreter Antwort:) “Ah, verstehe. Dann macht es Sinn, dass wir uns jetzt schon einmal unverbindlich austauschen, damit Sie im Juni alle Optionen kennen. 30 Minuten – mehr brauchen wir nicht. Passt der 15. Mai um 10 Uhr?”
Phase 5: Termin bestätigen und verbindlich machen
Sie haben ein mündliches Ja. Jetzt machen Sie den Termin verbindlich.
Sofort während des Gesprächs:
“Perfekt, dann halte ich bei mir fest: Donnerstag, 24. Oktober, 14 Uhr, 30 Minuten. Soll ich das an Ihre E-Mail [E-Mail wiederholen] schicken?”
Direkt nach dem Gespräch:
Senden Sie innerhalb von 5 Minuten eine E-Mail:
Betreff: Terminbestätigung – [Ihr Unternehmen] und [Kundenunternehmen]
Sehr geehrter Herr Müller,
vielen Dank für das gute Gespräch eben. Wie besprochen bestätige ich unseren Termin:
Datum: Donnerstag, 24. Oktober 2025 Uhrzeit: 14:00 Uhr (30 Minuten) Format: Videocall via Microsoft Teams (Link folgt) Themen: Optimierung Ihrer Akquise-Prozesse, ROI-Kalkulation, nächste Schritte
Im Anhang finden Sie eine Kalendereinladung.
Sollte etwas dazwischenkommen, geben Sie mir bitte kurz Bescheid, dann finden wir einen Ausweichtermin.
Beste Grüße [Ihr Name]
24 Stunden vor dem Termin:
Kurzer Bestätigungs-Anruf oder E-Mail:
“Hallo Herr Müller, ich wollte nur kurz bestätigen, dass unser Termin morgen um 14 Uhr noch passt. Bis dann!”
Die 7 mächtigsten Terminvereinbarungs-Techniken
Jetzt wird es fortgeschritten. Diese Techniken nutzen Top-Performer:
Technik 1: Die Assumptive Close
Was es ist: Sie setzen voraus, dass der Termin stattfindet, und sprechen bereits über Details.
Formulierung:
“Wenn wir uns treffen, zeige ich Ihnen drei konkrete Ansatzpunkte für Ihr Unternehmen. Sollen wir das bei Ihnen vor Ort machen, oder ist Ihnen ein Videocall lieber?”
Warum es funktioniert: Sie diskutieren nicht mehr ob, sondern nur noch wie. Das Gehirn akzeptiert die Prämisse (Termin findet statt) und konzentriert sich auf die Details.
Technik 2: Die Verknappungs-Technik
Was es ist: Sie schaffen künstliche Verknappung bei der Terminvergabe.
Formulierung:
“In dieser Woche habe ich noch zwei freie Slots: Mittwoch um 10 Uhr und Donnerstag um 15 Uhr. Ab nächster Woche wird es eng. Was passt Ihnen besser?”
Warum es funktioniert: Verknappung erhöht wahrgenommenen Wert. Wenn Termine rar sind, wirken sie wertvoller.
Vorsicht: Nutzen Sie diese Technik nur, wenn es stimmt. Lügen zerstören Vertrauen.
Technik 3: Die Puppy-Dog-Close
Was es ist: Sie nehmen dem Termin jegliche Verbindlichkeit und bieten ein risikofreies Kennenlernen an.
Formulierung:
“Herr Schmidt, ich merke, dass Sie noch unsicher sind. Wie wäre das: Wir nehmen uns 20 Minuten, ich zeige Ihnen, wie das bei anderen funktioniert, und wenn Sie danach sagen, das passt nicht für uns, dann haben Sie 20 Minuten investiert, aber wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Klingt fair?”
Warum es funktioniert: Sie nehmen jeglichen Druck raus. Der Name kommt von Zoohandlungen: “Nehmen Sie den Welpen übers Wochenende mit nach Hause. Wenn es nicht passt, bringen Sie ihn zurück.” Natürlich behält fast jeder den Welpen.
Technik 4: Die Sharp-Angle-Technik
Was es ist: Sie beantworten eine Frage mit einer Gegenfrage, die zur Terminvereinbarung führt.
Situation: Kunde fragt: “Bieten Sie auch Schulungen für unser Team an?”
Ihre Antwort: “Absolut, das ist sogar ein wichtiger Bestandteil. Wenn ich Ihnen zeigen könnte, wie wir das bei [Referenzkunde] gemacht haben, würde das heute noch passen oder lieber morgen?”
Warum es funktioniert: Sie beantworten die Frage mit Ja, nutzen die Gelegenheit aber sofort für die Terminvereinbarung.
Technik 5: Die Vorwärts-Bewegung
Was es ist: Sie sprechen über Dinge, die nach dem Termin passieren, als wären sie bereits beschlossen.
Formulierung:
“Nach unserem Termin am Donnerstag können Sie dann entscheiden, ob Sie direkt starten wollen oder sich noch eine Woche Bedenkzeit nehmen. Die meisten Kunden starten direkt, aber das liegt ganz bei Ihnen. Also Donnerstag 14 Uhr oder Freitag 10 Uhr?”
Warum es funktioniert: Sie überspringen mental den Termin und sprechen über die Zeit danach. Das setzt voraus, dass der Termin stattfindet.
Technik 6: Die Referenz-Verstärkung
Was es ist: Sie nutzen Social Proof, um die Terminvereinbarung zu erleichtern.
Formulierung:
“Die meisten unserer Kunden sagen nach dem ersten Gespräch: ‘Warum haben wir das nicht schon früher gemacht?’ Lassen Sie uns schauen, ob das auch für Sie zutrifft. Passt nächste Woche Dienstag oder Mittwoch besser?”
Warum es funktioniert: Menschen orientieren sich an anderen. Wenn andere Unternehmen das machen, reduziert das das wahrgenommene Risiko.
Technik 7: Die Stille nach der Frage
Was es ist: Nach der Terminvereinbarungs-Frage schweigen Sie und warten die Antwort ab.
Ablauf:
Sie: “Passt Dienstag um 10 Uhr oder Mittwoch um 14 Uhr?”
[Stille. Sie sagen nichts. Kein Wort. Auch wenn es unangenehm wird.]
Kunde: “Ähm… Mittwoch könnte passen.”
Warum es funktioniert: Wer zuerst spricht, verliert. Die Stille ist unangenehm, und der Kunde fühlt sich gezwungen, sie zu füllen – meist mit einer Antwort auf Ihre Frage.
Die häufigsten Fehler bei der Terminvereinbarung
Selbst mit guten Techniken kann man scheitern. Hier die kritischsten Fehler:
Fehler 1: Zu zaghaft fragen
Falsch: “Würde es vielleicht eventuell Sinn machen, dass wir uns mal unverbindlich austauschen könnten?”
Richtig: “Ich schlage vor, wir nehmen uns 30 Minuten. Passt Dienstag oder Mittwoch besser?”
Unsichere Formulierungen führen zu unsicheren Zusagen.
Fehler 2: Keine konkreten Zeiten nennen
Falsch: “Wann hätten Sie mal Zeit?”
Richtig: “Passt Donnerstag, der 24. Oktober um 14 Uhr?”
Konkrete Vorschläge führen zu konkreten Zusagen. Vage Fragen führen zu vagen Antworten.
Fehler 3: Zu viele Optionen anbieten
Falsch: “Ich hätte Zeit Montag, Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag, jeweils vormittags oder nachmittags. Wann passt es Ihnen?”
Richtig: “Dienstag 10 Uhr oder Mittwoch 14 Uhr?”
Zu viele Optionen überfordern. Zwei Optionen sind ideal.
Fehler 4: Nach mündlicher Zusage nicht schriftlich bestätigen
Das Problem: “Ja, rufen Sie mich nächste Woche nochmal an” ist kein Termin, sondern ein Aufschieben.
Die Lösung: Vereinbaren Sie immer einen konkreten Termin mit Datum und Uhrzeit. Senden Sie eine E-Mail mit Kalender-Invite.
Fehler 5: Keinen Follow-up vor dem Termin
Das Problem: 30 bis 40 Prozent No-Show-Rate bei Terminen ohne Erinnerung.
Die Lösung: Senden Sie 24 Stunden vorher eine kurze Erinnerung. Das reduziert No-Shows um bis zu 70 Prozent.
Spezielle Terminvereinbarungs-Situationen
Nicht jede Situation ist gleich. Hier Strategien für spezielle Fälle:
Situation 1: Sehr skeptischer Gesprächspartner
Problem: Er zeigt leichtes Interesse, aber große Zurückhaltung.
Strategie: Die Mikro-Commitment-Technik
Statt direkt nach einem großen Termin zu fragen, fragen Sie nach kleinen Commitments:
“Darf ich Ihnen eine kurze E-Mail mit drei konkreten Beispielen aus Ihrer Branche schicken? Dauert 2 Minuten zum Lesen.”
Sobald er Ja sagt: “Perfekt. Damit Sie wissen, wie Sie die Beispiele interpretieren, rufe ich Sie Donnerstag um 15 Uhr kurz an und erkläre Ihnen das in 5 Minuten. Passt das?”
Situation 2: Mehrere Entscheider involviert
Problem: “Ich muss das mit meinem Geschäftspartner besprechen.”
Strategie: Alle einladen
“Perfekt, dann laden wir Ihren Geschäftspartner doch direkt mit ein. Dann sparen wir allen Zeit, und Sie können gemeinsam entscheiden. Wann hätten Sie beide 30 Minuten? Wie wäre nächste Woche Mittwoch?”
Situation 3: Zeitlich sehr eingeschränkter Entscheider
Problem: “Ich habe wirklich keine Zeit für lange Meetings.”
Strategie: Extrem kurze Zeitfenster anbieten
“Verstehe ich vollkommen. Deshalb schlage ich auch nur 15 Minuten vor. Ich zeige Ihnen drei konkrete Ansatzpunkte, und Sie entscheiden dann, ob es sich lohnt, tiefer einzusteigen. 15 Minuten – das ist weniger als eine Mittagspause. Geht Dienstag um 7:45 Uhr, bevor Ihr Tag richtig losgeht?”
Situation 4: Kunde will Angebot vor Termin
Problem: “Schicken Sie mir ein Angebot, dann schaue ich es mir an.”
Strategie: Qualifikation vor Angebot
“Sehr gerne erstelle ich ein Angebot für Sie. Damit es wirklich passt und nicht an Ihren Bedürfnissen vorbeigeht, brauche ich noch drei kurze Informationen von Ihnen. Dafür nehmen wir uns am besten 15 Minuten am Telefon. Dann bekommen Sie danach ein Angebot, das exakt auf Sie zugeschnitten ist. Passt Donnerstag 15 Uhr?”
Terminbestätigung und Follow-up-System
Ein Termin ist erst dann ein Termin, wenn er stattfindet. So maximieren Sie Ihre Show-Up-Rate:
Unmittelbar nach der Vereinbarung (innerhalb 5 Minuten)
E-Mail-Template:
Betreff: Unser Termin am [Datum] – [Ihre Firma] und [Kundenfirma]
Sehr geehrter Herr [Name],
vielen Dank für das gute Gespräch. Ich freue mich auf unser Treffen:
Wann: [Datum], [Uhrzeit] Uhr ([Dauer] Minuten) Wo: [Videocall-Link / Adresse] Themen:
- [Punkt 1]
- [Punkt 2]
- [Punkt 3]
Vorbereitung: Bitte halten Sie [spezifische Info] bereit, damit wir direkt konkret werden können.
Im Anhang finden Sie eine Kalendereinladung.
Beste Grüße [Name]
24 Stunden vor dem Termin
Kurze Erinnerung per E-Mail oder Anruf:
“Guten Tag, Herr [Name], ich wollte nur kurz bestätigen, dass unser Termin morgen um [Uhrzeit] Uhr noch passt. Falls etwas dazwischengekommen ist, geben Sie mir bitte kurz Bescheid, dann finden wir einen neuen Termin. Ansonsten bis morgen!”
2 Stunden vor dem Termin (optional bei wichtigen Terminen)
Kurze SMS oder WhatsApp:
“Hallo Herr [Name], in 2 Stunden sprechen wir. Hier nochmal der Link: [Link]. Bis gleich!”
Nach einem No-Show
Nicht vorwurfsvoll, sondern verständnisvoll:
“Hallo Herr [Name], schade, dass es heute nicht geklappt hat – ich hoffe, alles ist okay bei Ihnen. Wann hätten Sie 30 Minuten für einen neuen Versuch? Dienstag oder Donnerstag?”
Praxisbeispiel: Von der Eröffnung bis zum Termin
Lassen Sie mich zeigen, wie ein komplettes Gespräch mit erfolgreicher Terminvereinbarung aussieht:
Eröffnung (30 Sekunden):
“Guten Tag, Herr Weber, mein Name ist Thomas Klein von SalesBoost. Ich rufe an, weil ich gesehen habe, dass Sie kürzlich Ihr Vertriebsteam von 5 auf 8 Mitarbeiter aufgestockt haben. Viele wachsende Unternehmen in Ihrer Branche kämpfen dabei mit dem Onboarding und der Produktivität neuer Mitarbeiter. Passt es für drei Minuten?”
Bedarfsermittlung (2 Minuten):
“Wie läuft das Onboarding bei Ihnen aktuell?” “Was sind die größten Herausforderungen dabei?” “Wie lange dauert es, bis ein neuer Mitarbeiter produktiv ist?”
Kaufsignal erkannt: Kunde sagt: “Ja, das ist tatsächlich eine Herausforderung. Wie helfen Sie dabei?”
Brücke zum Termin (30 Sekunden):
“Basierend auf dem, was Sie mir gerade erzählt haben, sehe ich drei konkrete Ansatzpunkte, wie wir Ihre Onboarding-Zeit von aktuell 6 Monaten auf 3 Monate halbieren können. Was ich vorschlage: Wir nehmen uns 30 Minuten, ich zeige Ihnen, wie wir das bei [Referenzkunde] gemacht haben, und Sie entscheiden dann, ob das für Sie passt. Macht das Sinn?”
Kunde: “Ja, klingt interessant.”
Alternativfrage:
“Perfekt. Wie sieht es bei Ihnen aus: Passt noch diese Woche Donnerstag um 10 Uhr, oder wäre nächste Woche Dienstag um 14 Uhr besser?”
Kunde: “Nächste Woche wäre besser.”
Termin fixieren:
“Gut, dann Dienstag, der 22. Oktober, 14 Uhr, 30 Minuten. Soll ich das an Ihre E-Mail thomas.weber@firma.de schicken?”
Kunde: “Ja, perfekt.”
Abschluss:
“Wunderbar, Herr Weber. Sie bekommen in 5 Minuten eine Bestätigung mit allen Details. Ich freue mich auf unser Gespräch. Bis Dienstag!”
Gesprächsdauer: 4 Minuten. Ergebnis: Verbindlicher Termin.
Ihr Aktionsplan: So meistern Sie Terminvereinbarungen ab morgen
Schritt 1: Formulierungen vorbereiten (heute, 20 Minuten)
Schreiben Sie wortwörtlich auf:
- Ihre Brücke zum Termin
- Ihre Alternativfrage
- Reaktionen auf die 3 häufigsten Einwände gegen Terminvereinbarung
Schritt 2: Üben (heute, 15 Minuten)
Sprechen Sie Ihre Formulierungen laut aus – mindestens 10 Mal. So sitzen sie im entscheidenden Moment.
Schritt 3: E-Mail-Template erstellen (heute, 10 Minuten)
Bereiten Sie ein Terminbestätigungs-Template vor, das Sie nach jedem erfolgreichen Gespräch nur noch anpassen müssen.
Schritt 4: Erste Tests (morgen)
Bei Ihren nächsten 10 Anrufen: Nutzen Sie konsequent die Alternativfrage. Dokumentieren Sie die Ergebnisse.
Schritt 5: Analyse (nach 20 Gesprächen)
Werten Sie aus:
- Wie viele Termine haben Sie vereinbart?
- Welche Formulierungen funktionierten am besten?
- Wo gab es Widerstände?
Schritt 6: Optimierung (fortlaufend)
Verfeinern Sie Ihre Techniken kontinuierlich basierend auf Ihren Erfahrungen.
Fazit: Der Termin ist das Ziel
Die beste Kaltakquise-Technik nützt nichts, wenn sie nicht in einem Termin endet. Erfolgreiche Akquisiteure unterscheiden sich nicht durch bessere Stimmen oder clevere Eröffnungen, sondern durch ihre Fähigkeit, Gespräche in verbindliche Termine zu verwandeln.
Wichtigste Erkenntnisse:
- Kaufsignale erkennen und dann proaktiv zur Terminvereinbarung gehen
- Alternativfrage nutzen – zwischen zwei Optionen wählen statt zwischen Ja und Nein
- Konkrete Zeiten nennen – keine vagen “Wann hätten Sie mal Zeit”
- Schriftlich bestätigen mit Kalender-Invite
- Follow-up 24 Stunden vorher reduziert No-Shows um 70 Prozent
- Einwände gegen Termine behandeln statt zu akzeptieren
Starten Sie heute noch mit der Vorbereitung Ihrer Terminvereinbarungs-Formulierungen. Schreiben Sie Ihre Alternativfrage auf. Üben Sie sie laut. Beim nächsten Gespräch setzen Sie sie ein. Nach 20 Gesprächen werden Sie Ihre Terminquote verdoppelt haben.
Denken Sie daran: Jeder vereinbarte Termin ist eine Chance auf einen Auftrag. Jeder nicht vereinbarte Termin ist eine verpasste Chance. Mit den Techniken aus diesem Artikel verwandeln Sie ab jetzt Interesse in verbindliche Termine.
Viel Erfolg beim Sichern Ihrer nächsten Termine!


